Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an dieser Stelle stammt aus dem Jahr 1043. Zuvor errichteten dort bereits die Römer um 16 v. Chr. ein Gräberfeld mit Gebäude. Die Gebäudereste sind heute durch eine Glasplatte sichtbar. Als 1050 die Gebeine des Stadtpatrons Quirinus von Rom nach Neuss gebracht wurden, kam es zu einem Pilgerstrom. Durch die daraus entstehenden Einnahmen war es der Stadt möglich, 1209 die Vorgängerbauten durch die noch heute bestehende Kirche zu ersetzen. Das Quirinus-Münster wurde bei Bränden mehrmals stark beschädigt. Auch während der Französischen Revolution und dem Zweiten Weltkrieg kam es zu massiven Beschädigungen. Heute gilt das Quirinus-Münster als bedeutendste spätromanische Kirche Deutschlands. Auch deshalb erhielt sie 2009 von Papst Benedikt XVI. den Titel Basilica minor.
Die Marienkirche befindet sich am Marienkirchplatz in Neuss. Das neugotische Gebäude wurde von 1900 bis 1902 erbaut. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche starke Schäden, nur ein Turmstumpf und einige Mauern blieben übrig. Beim Wiederaufbau von 1948 bis 1950 erhielt die Kirche ihre heutige Form.
Das Obertor von Neuss, welches zum Oberrhein hin ausgerichtet ist, wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Dieses mittelalterliche Stadttor kontrollierte ursprünglich im Süden der Stadtbefestigung die wichtige Handelsstraße zur Bischofsstadt Köln.
Der Wachturm am Reckberg befindet sich in der Nähe der Straße Am Reckberg in Neuss. Es handelt sich hierbei um eine Rekonstruktion eines römischen Kleinkastells. Kastelle und Kleinkastelle dieser Art wurden im Zuge der Ausdehnung des Römischen Reiches in Richtung Norden als Kontrollpunkte der Römer errichtet. Der Wachturm am Reckberg ist Teil des 550 km langen Obergermanischen Limes, dem von den Römern erbauten Grenzwall. Die Überreste dieses Kleinkastells wurden um 1900 von Constantin Koenen gefunden. Er entdeckte damals die Reste einer quadratischen Mauer von ca. 5 x 5 Metern. Über das Alter weiß man nichts Genaues. Sehr wahrscheinlich wurde das Kastell aber im letzten Viertel des ersten Jahrhunderts nach Christus errichtet.
Bei der 1956 in Neuss ausgegrabenen sogenannte Kybele-Kultstätte handelt es sich um einen spätantiken Steinkeller. Die Bedeutung des ca. 1,80 qm kleinen Gebäudes ist bis heute noch nicht genau geklärt. Experten gehen jedoch davon aus, dass es sich bei der Kybele-Kultstätte um einen sogenannten Taufkeller handelt. Bei dieser Art von Taufkeller wurden Zeremonien des Taurobolium (Stierbluttaufe) durchgeführt. Diese Vermutung wird auch durch den Fund einiger Gegenstände und Figuren verstärkt, die typisch für den Kybele-Kult sind. Ob es sich jedoch wirklich um solch einen Taufkeller handelt ist bis heute ungeklärt. Interessierte Besucher können die heute koservierte Kultstätte jederzeit im Neusser Stadtteil Gnadental besichtigen.
Bereits im Jahr 1806 plante Napoléon aus militärischen und wirtschaftlichen Zwecken den Bau der Wasserstraße Grand Canal du Nord, des Nordkanals, der Antwerpen, die Maas und den Rhein miteinander verbinden sollte. Tatsächlich erstreckt sich der Nordkanal heute jedoch nur von Neuss bis Neersen in Nordrheinwestfalen und von Nederweert bis Beringe in den Niederlanden. Ursprünglich sollte der Kanal weiter nördlich ab Duisburg beginnen. Dort gibt es noch heute Schleusen, die nicht fertiggestellt wurden. Erst in jüngster Zeit hat man entlang des Kanals einen Radweg angelegt, welcher entlang der so genannten Fietsallee verläuft und an einer Stelle auf eine Schwebefähre stößt, die mit eigener Kraft betätigt werden muss.
Neuss in Nordrhein-Westfalen ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Sie wurde 1190 erstmals offiziell als Stadt bezeichnet. Das Alte Kaffeehaus wurde 1571 erbaut und ist somit das älteste noch erhaltene Haus von Neuss und befindet sich in der Michaelstraße 69. Es ist ein sehr beliebtes Postkartenmotiv und wird bei allen historischen Stadtführungen besonders hervorgehoben und den Besuchern gezeigt. Das Alte Kaffeehaus steht unter Denkmalschutz und ist daher mit vielen Auflagen zur Erhaltung und Restaurierung versehen, deshalb steht es im Augenblick leider leer und wartet auf eine neue Bestimmung. Geplant vom neuen Eigentümer ist wieder ein Café. Lange Zeit wurde es als solches genutzt und war bekannt unter dem Namen CAFEHAUS 1571.
Die Marienkirche der Stadt Neuss wurde von Emil Wachter mit aufwendigen Bleiglasfenstern verziert und gehört zu den wichtigsten Bauwerken der rheinischen Stadt. Die Gemeinde St. Marien wurde zwar schon im Jahre 1896 gegründet, erhielt aber erst sechs Jahre später, im Jahre 1902, ihre eigene Kirche. Im Jahre 1989 wurde der Künstler Emil Wachter mit der Gestaltung der 21 Kirchenfenster von St. Marien betraut. Die bunten Glasmosaike geben aktuelle und zeitgeschichtliche Themen wieder, während im Querhaus der Kirche biblische Themen und Motive aus der Genesis und der Apokalypse vorherrschen. Durch die angenehme Lichtbrechung entsteht im Kirchenschiff eine ganz besondere und stimmungsvolle Atmosphäre. Zur katholischen Gemeinde St. Marien gehören heute etwa 8000 Mitglieder, was sie zur größten kirchlichen Gemeinde in Neuss macht.
Die evangelische Christuskirche in Neuss an der Breiten Straße liegt mitten im Zentrum der rheinischen Stadt und ist Hauptkirche der gleichnamigen Gemeinde. 2006 feierte sie einhundertjähriges Jubliäum. Der Sakralbau war bei seiner Einweihung 1906 das erste evangelische Kirchengebäude auf Neusser Stadtgebiet. Architekt der im neoromanischen Stil erbauten Kirche war Moritz Korn, Schüler des bekannten Spezialisten für evangelischen Kirchenbau in Berlin, Johannes Otzen. Die Neusser Christuskirche gilt als Meisterwerk Korns, der später von Düsseldorf aus als Architekt in der Region wirkte und Kirchengebäude in Gelsenkirchen und Neuwied schuf. Überregional bekannt ist die Christuskirche durch ihre 1950 gegründete Kantorei, die regelmäßig Kirchenkonzerte mit Musik von Bach, Händel, Mozart und anderen Komponisten einstudiert. Auch musikalische Auftritte namhafter Solokünstler finden regelmäßig statt.