Eine Neuigkeit von Marano Zweithaarstudio

Perücken für den guten Zweck

Viele Menschen können abgelegtes Zweithaar gut gebrauchen

Klar, Perücken können superschick sein. Doch wer krank ist, etwa durch eine Chemotherapie seine Haare verliert, der hat mit modischen Gags meistens nicht viel im Sinn, ist vielmehr heilfroh, wenn der Ersatz später endlich passé ist. Doch wallende Lockenpracht oder praktischen Kurzhaarschnitt im Schrank verschwinden zu lassen, das sei rausgeschmissenes Geld, sagt Marek Operskalski.

Der Friseurmeister denkt an Frauen oder auch Männer, die sich ein vernünftiges Modell einfach nicht leisten können, die aber sehr unglücklich über den Haarverlust sind. Er weiß, wie unbehaglich sich Menschen fühlen, wenn sich am Kopf kahle Stellen abzeichnen, wie sehr Krebskranke leiden, wenn immer mehr Strähnen im Kamm hängen bleiben.

Seine Idee: Neuwertige Perücken oder Toupets - die Leute loswerden möchten, weil sie die Teile ein für allemal leid sind - für den guten Zweck spenden und sie Menschen zur Verfügung stellen, die knapp bei Kasse sind, die nicht mal eben einige hundert Euro fürs Aussehen übrig haben. Der Zuschuss der Krankenkasse reiche meistens nicht für eine passable Variante zur Einfachausführung.

Mit seiner Initiative fand der Coiffeur beim Krebshilfe-Verein Kloster Paradiese Gehör. Im Mai eröffnete er den Salon im Klinikum Stadt Soest. Die Behandlung von Tumorpatienten gehört zu den Schwerpunkten des Krankenhauses. Als er im Frühjahr überlegte, wem er den Erlös eines Trödelmarktes überreichen sollte, kam Marek Operskalski ins Gespräch mit Sabine Burbank. Sie ist die Vorsitzende des Krebshilfevereins, dem sehr am Wohlbefinden der Betroffenen gelegen ist und der den Vorschlag des Friseurs aufgreifen möchte. Denn: Es gibt Menschen, die können die im wahrsten Sinne des Wortes abgelegten Kreationen wirklich gut gebrauchen.

So stellt sich der Fachmann die Umsetzung vor: Wer ein Exemplar für die Nochmalverwendung spenden möchte, meldet sich, Bob oder Bubikopf werden gereinigt, aufgearbeitet, in Form gebracht und dann weitergeben.

Wer die Aktion in Anspruch nehmen möchte, sollte sich von vornherein darüber klar sein, dass die Auswahl begrenzt ist und sich nicht sämtliche Wünsche nach einem guten Outfit erfüllen lassen, betont Marek Operskalski. Die Frisuren seien schließlich bereits fertig zugeschnitten, hätten eine bestimmte Farbe. Der große Vorteil ist aber: Niemand muss einen Euro dazuzahlen.

Erstellt am 12.12.2011 von

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