Eine Neuigkeit von Rhein S.Q.M.

Einhaltung der AIAG CQI-23 Norm von Kunststoffzulieferern der Automobilindustrie gefordert

Gut ein Viertel der rund 10.000 Einzelteile eines durchschnittlichen Mittelklasse-PKWs sind heute aus Kunststoff - Tendenz steigend. "Diese werden den Automobilherstellern pro Modell von schätzungsweise hundert verschiedenen Teileherstellern, überwiegend Spritzgießbetrieben, zugeliefert.", erklärt Wolfgang Rhein, Geschäftsführer der Rhein S.Q.M. GmbH, einer Qualitätsmanagement-Beratung mit Schwerpunkt Automotive.

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Die hohen Qualitätsstandards einheitlich über die gesamte Zulieferkette der kunststoffverarbeitenden Betriebe einzuhalten, ist deshalb keine einfache Aufgabe. Kein Wunder also, dass sich die amerikanischen Automobil-OEM mit der Automotive Industry Action Group (AIAG) zusammengesetzt und gemeinsame Anforderungen erstellt, diese schließlich im März 2014 in die AIAG CQI-23 Norm für Kunststoff-Formprozesse gegossen und sukzessive in ihre Lieferantenvorgaben aufgenommen haben.


Gesamte Kunststoffteile-Zulieferkette muss sich dem Thema stellen

Diese Vorgaben betreffen dabei nicht nur die Tier-1-Ebene, also Lieferanten wie Bosch, Continental oder Delphi, sondern die gesamte Zulieferkette. Und es sind laut Rhein mitnichten nur die amerikanischen Automobilhersteller, die diese Forderungen aufstellen. Er wisse, dass derzeit auch mindestens zwei deutsche Automobilhersteller die Sinnhaftigkeit der Aufnahme der CQI-23 Anforderungen in ihre Lieferantenvorgaben erörterten, berichtet der Qualitätsmanagement-Experte. Im Fokus stehen dann alle Unternehmen in der Automobilzulieferkette, die für die Produktion von Kunststoff-Serienteilen Verfahren wie Spritzgießen, Blasformen, Vakuumformen, Formpressen, Transferpressen oder Extrusion einsetzen.


Anforderungen aus CQI-23 auftragsunabhängig betrachten

Wenn es nicht schon passiert ist, wird das Thema also über kurz oder lang bei nahezu allen Zulieferern - egal welcher Ebene - auf dem Tisch beziehungsweise in den kundenspezifischen Anforderungen (CSR) landen. Das Problem dabei: Die Zeitspanne, die den Lieferanten von Kundenseite zugestanden wird, um ein Angebot abzugeben, reicht den Spritzgießbetrieben oft bei weitem nicht aus, um interne Prozesse auf die Vorgaben und umfassenden Anforderungen aus der CQI-23 Norm zu prüfen und anzupassen. Auf der anderen Seite wird die Einhaltung des AIAG-Standards Vertragsbestandteil und kann damit auch Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen werden. Auf den Punkt gebracht haben die Zulieferer oft nur zwei Optionen, wenn sie wissen, dass der eigene Produktionsprozess noch nicht auf den Standard ausgelegt ist: Die Wahrheit sagen und sich damit zumindest mittelfristig als Lieferant potenziell disqualifizieren. Oder ohne vorherige Prüfung und CQI-Selbstbewertungsaudits quasi "blind" bestätigen, dass man die Anforderungen erfüllt. Ein Spiel mit dem Feuer. Rhein empfiehlt daher dringend, die Prozesse unabhängig von aktuellen Aufträgen auf CQI-23 Konformität zu prüfen und über CQI-Selbstbewertungsaudits Deltas zu den Anforderungen zu identifizieren und umzusetzen. Das bringt Sicherheit und ist zudem - insbesondere weil die Norm noch vergleichsweise "jung" und damit noch nicht überall bekannt ist - eine sehr gute Möglichkeit, sich frühzeitig und nachhaltig vom Wettbewerb abzuheben.

Mehr Informatione finden Sie unter http://www.cqi-projects.de/aiag-cqi-standards/cqi-23-kunststoff-formprozesse/

Erstellt am 03.12.2015 von

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