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Soulfood LowCarberia ist mehr als ein Café. Gründerin Jasmin Mengele führt einen Online-Shop, hat ein Kochbuch herausgegeben und war mit ihrem einzigartigen Konzept bei ProSieben Galileo zu sehen. Lesen Sie hier ihre spannende Gründergeschichte und erfahren Sie Ihre Tipps rund um die Themen Gründung, Finanzierung und Marketing.

 

MaMi: Bitte stell dein Unternehmen kurz vor. Was machst du und warum?

 

Soulfood LowCarberia: Soulfood LowCarberia, der Low Carb Spezialist!

Soulfood LowCarberia ist ein einzigartiges Konzept im Bereich Low Carb Ernährung. Wir sind spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von zuckerfreien und kohlenhydratreduzierten Lebensmitteln. Dabei achten wir auf hochwertige Zutaten, die wir in eigener Herstellung produzieren und verpacken. Wir bieten seit 2012 in unserem eigenen Onlineshop ein breites Sortiment an LowCarb Backwaren & Zutaten und betreiben erfolgreich Deutschlands 1. LowCarb Cafè in Nürnberg.
Wir stehen für viele Dinge. Wir lieben gutes Essen. Wir glauben daran, dass ein gesundes und bewusstes Lebensgefühl wichtig für jeden ist. Und wir möchten mit der Soulfood LowCarberia LowCarb Nahrungsmittel und Produkte nicht nur für den Körper sondern auch die Seele schaffen. Wir ruhen uns nicht auf dem aus was heute war… sondern blicken in die Zukunft was morgen kommt.

 

MaMi: Wie bist du zu deiner Geschäftsidee gekommen? Zu welchem Zeitpunkt wurde es ernst und woher hast du den Mut genommen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen?

 

Soulfood LowCarberia: Ich selbst habe mich jahrelang durch den Dschungel an Diäten und JoJo-Effekt gekämpft. Nichts hat geholfen – zumindest nicht langfristig. Dann habe ich von LowCarb erfahren und den Versuch gestartet endlich mein Wohlfühlgewicht zu erlangen und dauerhaft zu halten. Ich war von Anfang an begeistert: Von den Erfolgen und dass es  bereits nach kurzer Zeit schon möglich war meinen Alltag ohne große Probleme LowCarb zu gestalten. Diese positiven Erlebnisse und meine Motivation und Liebe zum Backen führte zu meinem LowCarb Food Blog.

 

Gründerin Jasmin Mengele

Gründerin Jasmin Mengele

 

Aber das Angebot war damals noch wirklich dünn gesät. Es gab nicht viele Bücher, oder Onlineshops bei welchen man sich eindecken konnte. Ich denke dies ist auch einer der Gründe, warum mein Blog sehr gut angenommen wurde. Ich bekam viel Rückmeldung von meinen Followern und begann erste „Auftragsarbeiten“ an Kuchen und Torten herzustellen.

Der Erfolg meines Blogs führte mich weiter… die Idee, das Konzept Soulfood LowCarberia als Unternehmen zu gründen, habe ich natürlich lange mit mir herum getragen. Ich habe für mich selbst immer wieder hinterfragt: Wie bediene ich Kundenbedürfnisse? Wie erreiche ich meine Kunden? Wie kann ich diese Idee auch profitabel umsetzen. Denn der Sprung aus einem Angestelltenverhältnis rein in eine völlig neue Geschäftsidee muss gut überlegt sein. In einem längeren Urlaub mit meinem Partner habe ich dann den endgültigen Entschluss gefasst. Ich hatte einen strukturierten Plan, ich war selbstbewusst und hatte vollen Glauben an mein Konzept. Es folgten die ersten Schritte – nicht immer alle nach vorne. Manchmal geht es am Anfang auch mal wieder einen Schritt zurück. Aber ich konnte seitdem alle Herausforderungen mit viel Energie, Willensstärke und einem klaren Ziel vor Augen meistern.

 

Manchmal geht es am Anfang auch einen Schritt zurück

 

MaMi: Wie schaffst du es, dich von der Konkurrenz abzuheben?

 

Soulfood LowCarberia: Ich versuche, immer einen Schritt weiter zu sein. Neue Produkte spielen hier ebenso eine Rolle wie Mehrwerte für die Kunden in Form von Videos oder Infografiken. Außerdem sind mir die persönliche Betreuung und der Kundenservice wahnsinnig wichtig. Egal ob am Telefon oder über die sozialen Medien. Ich versuche die Fragen oder Wünsche meiner Kunden immer sehr ernsthaft und schnell zu bearbeiten.

 

MaMi: Wie hast du deine Existenzgründung finanziert / Wie finanzierst du deine Existenzgründung?

 

Soulfood LowCarberia: Es ist eine gesunde Mischung aus Bankfinanzierung und glücklicher Weise gibt es (je nach Unternehmensbereich) ja auch tolle Möglichkeiten der Förderung für Neugründungen oder innovative Geschäftsideen. Hier lohnt es sich gründlich zu recherchieren, was in dem jeweiligen Bereich möglich ist.

 

MaMi: Was war bei der Gründung die größte Herausforderung für dich?

 

Soulfood LowCarberia: Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich die Planung der Entwicklung. Es ist ein Balanceakt zuversichtlich Wachstum zu planen, aber gleichzeitig vorsichtig genug zu kalkulieren. Man ist einfach auch oft von äußeren Faktoren abhängig, die man nicht immer beeinflussen kann. Wie zum Beispiel bei mir die Entwicklung von Rohstoffpreisen für die Produktion. Da ich mit Naturprodukten arbeite, können sich von Jahr zu Jahr aufgrund von Ernteausfällen oder einer gestiegenen Nachfrage starke Preisschwankungen ergeben.

Als Unternehmer muss man gerade am Anfang – wenn Referenzzahlen der ersten ein bis zwei Jahre noch fehlen – das ein oder andere Mal in die Glaskugel schauen. 😉

 

Das Soulfood LowCarberia Café in St. Johannis, Nürnberg

Das Soulfood LowCarberia Café in St. Johannis, Nürnberg

 

MaMi: Worauf bist du besonders stolz? Was war dein bisher größter Erfolg?

 

Soulfood LowCarberia: Ich weiß nicht genau ob ich mich da spontan festlegen kann…  es gab viele tolle Meilensteine auf dem Weg bis jetzt. Die Momente die mich stolz machen, haben sich, genau wie die Firma auch, weiterentwickelt.

Ich war unglaublich glücklich über die ersten Kunden am Tag der Eröffnung des Cafés in St. Johannis. Dann war ich unglaublich stolz an dem Tag als mein erstes Kochbuch erschienen ist.

Und das letzte Mal überwältigt und stolz habe ich innegehalten, als ich auf ProSieben Galileo zu sehen war mit meiner Firma. Alle diese Momente bauen aufeinander auf – es ist schwer da einen raus zu suchen. Es ist vor allem wichtig, auch im Stress und in der Hektik diese Momente noch zu realisieren.

 

MaMi: Welche Ziele hast du dir gesteckt? Wo siehst du dich in 2 Jahren? Was fehlt dir noch zum Glück?

 

Soulfood LowCarberia: Die Reise geht immer weiter. Ich wünsche mir, dass sich das Konzept erweitert. Ich freue mich darauf, dass sich die Belieferung der Einzelhändler weiter verbreitet und möchte gerne in möglichst vielen Märkten deutschlandweit vertreten sein mit den Produkten.

Außerdem steht da vielleicht noch ein weiteres Kochbuch auf dem Wunschzettel …

 

MaMi: Wie gehst du das Thema Marketing an? Hast du dafür einen Masterplan?

 

Soulfood LowCarberia: Ich fokussiere mich beim Marketing auf New Media und dafür gibt es einen klaren Redaktionsplan. Themen oder Produkte die ich gerne pushen möchte werden auf verschiedenen Wegen an meine Kunden kommuniziert. Soziale Medien, Newsletter oder auch am POS im Laden, haben wir ja viele Möglichkeiten.

Oder wenn Kundenfragen immer wieder auftauchen, bietet es sich an ein Video oder eine erklärende Grafik zu erstellen. Da die Produktion der Inhalte viel Zeit in Anspruch nimmt stehen diese Themen von Monat zu Monat relativ klar fest.

Dann gibt es aber auch immer noch Platz für spontane Themen. Ein Termin bei einem neuen Einzelhändler, eine besonders schön gelungene Torte – ich finde es schön auch solche Situationen aus dem Tagesgeschäft zu kommunizieren, damit die Kunden einen Einblick bekommen.

 

Es gibt einen klaren Redaktionsplan

 

MaMi: Stichwort Social Media! Welche Social Media Kanäle nutzt du und wie organisierst du deinen Social Media Auftritt? Was bringt dir die Präsenz in sozialen Netzwerken?

 

Soulfood LowCarberia: Die großen Plattformen sind natürlich alle dabei. Facebook, Instagram, Pinterest und Youtube. Die Themen werden in einem Redaktionsplan zusammengestellt und vorab natürlich aufbereitet und produziert.

Die sozialen Medien erlauben mir einen sehr unmittelbaren Kontakt zu meinen Kunden und ich bekomme sehr zeitnah Feedback oder Reaktionen. So weiß ich schnell und gut welchen Bedarf die Kunden gerade haben und kann darauf reagieren.

 

MaMi: Machst du gerne bei Social Media-Trends mit?

 

Soulfood LowCarberia: Trends sind gut. Aber das wichtige ist meines Erachtens hier genau auszuwählen welcher Trend zum Geschäft passt. Ich probiere gerne neue Sachen aus… aber eben nicht alles.

 

MaMi: Welche Tipps würdest du Menschen geben, die sich gerade im Moment mit dem Gedanken beschäftigen, ein Unternehmen zu gründen?

 

Soulfood LowCarberia: Gründliche Planung, Feedback einholen zu der Idee (von verschiedensten Seiten) und sich gute Unterstützung holen bei einer guten Unternehmensgründungsagentur.

Liest sich altmodisch – aber so ist es nun mal 😉 Die letzte Portion Mut und Glauben an die Idee braucht man sicher auch. Aber wichtig ist vor allem, dass der Traum „Unternehmensgründung“ auf einem soliden Fundament steht.

 

Gründliche Planung für ein solides Fundament

 

MaMi: Was ist das skurrilste Erlebnis, das du als Existenzgründer hattest?

 

Soulfood LowCarberia: Da weiß ich gar nicht wofür ich mich entscheiden soll… es gab so viele witzige oder skurrile Dinge. Aber einmal weg von skurril… einer der wundervollsten Momente war der Besuch einer kleinen Kundin mit ihrer Mama gemeinsam im Café. Das Mädchen hat von Geburt an Diabetes und hatte NOCH NIE in ihrem Leben Kuchen oder Süßigkeiten gegessen. Die Kleine hat sich so gefreut, dass sie fast geweint hat. Mir standen ehrlich gesagt auch die Tränen in den Augen. Dies ist eine der Situationen an die ich immer gerne denke wenn ein Tag mal nicht ganz so rund läuft. Für mich ist das nämlich die tollste Motivation.

 

MaMi: Mit wem würdest du gerne einmal LowCarb Soulfood essen?

 

Soulfood LowCarberia: Klare Sache: Ich bin ein begeisterter Fan von Shopping Queen … und mit Guido Maria Kretschmer  würde ich liebend gerne mal einen Abend lang LowCarb Schlemmen. Ich finde ihn als Typen total spannend. Er ist zwar als Medienliebling für viele „einfach nur symphatisch“ – aber mich würde auch der Geschäftsmann hinter dem Mediengesicht brennend interessieren.

 

MaMi: Ganz lieben Dank für das nette Interview! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg!