Eine Neuigkeit von DanRevision Gruppe

Baneknunabhängige Finanzierung

Bankenunabhängige Finanzierung
Mit der Unternehmensanleihe bankenunabhängig finanzieren - Liquidität für wachstumsstarke Mittelständler

Die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die verschärften Eigenkapitalrichtlinien der Banken stellen mittelständische Unternehmen vor gravierende Hürden bei der Finanzierung. Die Ausgabe von Unternehmensanleihen kann hier eine attraktive Alternative bilden, um Liquidität für Wachstum zu erhalten. In den USA und Großbritannien sind Anleihen schon seit jeher fester Bestandteil der bankenunabhängigen Refinanzierung. Nachdem früher nur große Unternehmen auf Anleihen zurückgegriffen haben, können heute auch Mittelständler davon profitieren. Vorausgesetzt, sie unterwerfen sich den Regeln des Kapitalmarktes.

„Unternehmen, die wachsen wollen, sollten auch über die Ausgabe von Anleihen als Finanzierungsoption nachdenken. Dies schafft mehr Unabhängigkeit von der Kreditfinanzierung und versorgt das Unternehmen mit Liquidität“, betont Imke Bukop-Runge, Finanzierungsspezialistin der DanRevision-Gruppe in Flensburg. „Wer als Unternehmer jederzeit die Kontrolle über seine Firma behalten und ein neues Projekt oder Produkt bankenunabhängig finanzieren will, liegt mit Unternehmensanleihen richtig.“

Der Mittelstand braucht dringend Finanzierungsalternativen. Denn mit Basel II und Basel III haben sich die Bedingungen für eine Kreditaufnahme erheblich verschärft. Während der Gang zur Hausbank früher selbstverständlich war, um Wachstumskapital zu besorgen, sind die Hürden heute teilweise unüberwindbar geworden. Seit der Finanzkrise haben sich die Banken einer restriktiven Risikopolitik verschrieben und fordern vom Mittelstand insbesondere eine höhere Eigenkapitalquote. Und die ist seit der Finanz- und Wirtschaftskrise oftmals zu gering, weil Eigenkapitalreserven zur Überbrückung der Krise zumindest teilweise aufgezehrt wurden. Gleichzeitig sorgt die Finanzkrise für ein historisch günstiges Zinsniveau und eine flache Zinsstrukturkurve. Für den Mittelstand ein Signal zum Handeln. Hier kommen Anleihen als alternativer Finanzierungsweg zum Zug.

Mit der Novellierung des Schuldverschreibungsgesetzes im Jahr 2009 wurde der Weg für Mittelständler frei gemacht, über die Ausgabe von Unternehmensanleihen Kapitalanleger zu gewinnen. Privatanleger, Investoren, Unternehmer oder Vermögensverwalter können sich über Anleihen am Unternehmen beteiligen und erhalten dafür einen attraktiven Zins.

Während dieses Produkt früher eigentlich nur namhaften Konzernen offen stand, die in der Lage waren, die notwendige Aufmerksamkeit für die Zeichnung von Anleihen zu bekommen, sorgen heute spezielle Börsensegmente für die Vermarktung. Zudem kann der Mittelständler auf dem Wege der Eigenemission die Anleihen selbst bewerben und über Anzeigen oder Internetportale direkt vertreiben.

Insbesondere die hohe Flexibilität macht das Produkt attraktiv. Der Mittelständler kann die Ausgestaltung der Anleihe steuern, wie beispielsweise den Zinssatz und die Laufzeit. Ferner kann er bestimmen, wem die Anleihe angeboten wird, also ob nur Freunden und Familie, Mitarbeitern und Kunden oder über eine Börse der breiten Masse der Privatanleger, Investoren und institutionellen Anlegern. Interessant ist, dass eine Anleihe auch so ausgestaltet werden kann, dass sie nicht als Fremdkapital, sondern auch als wirtschaftliches Eigenkapital in der Bilanz ausgewiesen werden kann. Mit einer solchen Hybridanleihe wird daher gleichzeitig die Bonität des Unternehmens gestärkt.

Mittelständler mit einem Finanzierungsbedarf ab 5 Millionen Euro sollten über diesen bankenunabhängigen Finanzierungsweg nachdenken. Bereits ab diesem Volumen kann eine Unternehmensanleihe über verschiedene deutsche Börsen und deren breite Vermarktungswege angeboten werden. Zur Erhöhung der Vertriebschancen kann eine Anleihe über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten vermarktet werden. Um den Privatanleger zu erreichen, beträgt die Mindeststückelung in der Regel 1.000 Euro.

Mehrere nationale Börsen haben dieses Produktsegment und den damit verbundenen Anlegerkreis bereits für sich entdeckt. Pionier ist die Börse Stuttgart, die über das Mittelstandssegment „Bondm“ Emissionen ab 25 Millionen Euro ermöglicht. Seit Mai 2010 wurden dort Unternehmensanleihen mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro platziert. Die Börsen Düsseldorf, München, Frankfurt und Hamburg-Hannover haben inzwischen ähnliche Segmente eröffnet bzw. angekündigt.

Unternehmen, die eine Anleihe begeben wollen, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Entscheidend ist die „Kapitalmarktreife“, die von den emittierenden Börsen genau geprüft wird. Neben der Vorlage eines von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu prüfenden Wertpapierprospekts müssen vor allem bestimmte Publizitätspflichten eingehalten werden. Ein testierter Jahresabschluss muss danach innerhalb von sechs Monaten nach Bilanzstichtag vorgelegt und veröffentlicht werden. Darüber hinaus ist durch den Emittenten in der Regel über ein Mittelstandsrating eine „gute“ Bonität nachzuweisen.

„Mittelständler können über Anleihen ihren Finanzierungsbedarf für neues Wachstum decken. Die niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten machen diesen Weg aktuell besonders attraktiv“, betont Bukop-Runge. „Aber wer ein solches Angebot macht, muss sich auch dem Kapitalmarkt öffnen und regelmäßig zeitnah seine Finanzdaten publizieren. Wer diese Publizität scheut, sollte besser auf traditionelle Finanzierungsformen zurückgreifen.“
Die Steuerberater - DanRevision-Gruppe, 02.05.2011
Imke Bukop-Runge

Erstellt am 12.05.2011 von

Unsere Website verwendet Cookies. Nähere Informationen, auch dazu, wie Sie das künftig verhindern können, finden Sie hier: Informationen zum Datenschutz

Hinweis verbergen