Eine Neuigkeit von Protect World International Investigation Security Consulting Corp.

Musterdelinquent: 40 Jahre alt, männlich, Respektsperson

Bei rund einem Drittel der Unternehmen aus der Finanzwirtschaft stammt der Täter aus den eigenen Reihen. In anderen Branchen liegt der Wert dagegen deutlich höher. Hier ist der Übeltäter in fast 50 Prozent der Fälle im eigenen Unternehmen zu finden. Lediglich 16 Prozent der Wirtschaftskriminellen standen in keinerlei Beziehung zum geschädigten Unternehmen. Bei den Wirtschaftskriminellen handelt es sich zumeist um respektable Personen, die überdurchschnittlich gebildet, um die 40 Jahre alt und überwiegend männlich sind. Die Studienergebnisse belegen ferner, dass die Täter aus den eigenen Reihen im Durchschnitt zwölf Jahre dem Unternehmen angehören.
"Es wäre falsch, langjährigen Mitarbeitern einen besonderen Vertrauensbonus zu schenken. Offenbar nutzen viele Täter die Zeit, um Schwachstellen in der Unternehmensorganisation auszunutzen. Führungspersonal sollte des Öfteren rotieren und mit wechselnden Aufgaben betreut werden",
empfiehlt Burkhard Eckes, Partner bei PwC im Bereich Financial Services. Doch die Ursachen der Wirtschaftskriminalität liegen nicht nur in mangelnden Kontrollen, sondern vielfach auch bei den Tätern selbst. Ein wesentlicher Teil dieser Straftaten wird auch aus Sicht der befragten Unternehmen vor allem auf das mangelnde moralische Bewusstsein der Mitarbeiter zurückgeführt. So führten die Befragten nur 33 Prozent der Delikte auf Schwachstellen im Kontrollsystem zurück, 64 Prozent jedoch auf mangelndes Werte- und Unrechtsbewusstsein und 51 Prozent auf einen zu aufwändigen Lebensstil des Täters.

Vielen Delinquenten bleibt die Strafe erspart.
Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, sollte die Straftat auch konsequent verfolgt werden. Hier kommt die Studie zum Ergebnis, dass die befragten Unternehmen nur gegen 60 Prozent der Täter aus den eigenen Reihen und gegen 84 Prozent der externen Täter Strafanzeige erstattet haben. Erschütternd jedoch ist die Tatsache, dass elf Prozent der internen und 15 Prozent der externen Täter überhaupt nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Nach Ansicht von Kai Bussmann ist dieser Zustand sehr bedenklich:
"Man schreckt Täter nur dann wirkungsvoll ab, wenn die Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden, hoch ist, und das strafbare Verhalten anschließend auch konsequent sanktioniert wird",
sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ergänzt:
"Zwar muss nicht jede kriminelle Handlung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden, betriebliche Sanktionen wie Abmahnungen und Kündigungen sowie zivilrechtliche Schritte wie Schadensersatz sollten jedoch auf keinen Fall unterbleiben.

Erstellt am 13.03.2007 von

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